Keul-o-test Testanleitung

Anti-Spermatozoen-Antikörper

Latex-AggIutinations-Test

Bestell-Nr.: BS-10-10

Anzahl: 50 Bestimmungen
Lagerung bei 2 – 8° C

Agglutinationstest zur Bestimmung von Antikörper gegen Spermatozoen in
Seminalplasma und humanem Serum

– Nur zur in-vitro-Diagnostik –

C .: EU Registrierungs-Nr.: DE/CA80/IVDI 707

Zertifiziertes Qualitatsmanagementsystem gemäß

 DIN EN ISO 13485     DIN EN ISO 9001:2000

Anti-Spermatozoen Schnelltestkassette

 

Verwendungszweck
Der Spermatozoen-Antikörper-Latexagglutinationstest dient dem Nachweis von Antikörpern gegen Spermatozoen in Seminalplasma und humanem Serum.

Klinische Relevanz
Antikörper, die gegen Spermatozoen-Antigene gerichtet sind, können Unfruchtbarkeit bei Frauen oder Männern verursachen. Die Anwendung des Spermatozoen-Antikörper-Latexagglutinationstests wird bei immunologisch begründeten Fertilitätsstörungen empfohlen.
Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein wachsendes Problem, mit dem bis zu 20 % aller Paare im reproduktionsfähigen Lebensalter zeitweilig oder ständig konfrontiert werden. In 20 % dieser Fälle werden Anti-Spermatozoen-Antikörper bei männlichen oder weiblichen Patienten nachgewiesen. (Lahteenmaki a et al: Hum Reprod (1995) 10, 2824-28; NagyZP et al: Hum Reprod (1995) 10, 1775-80).
Entsprechend den Bestimmungen der WHO wird Infertilität angenommen, wenn innerhalb von 12 Monaten ungeschützten Geschlechtsverkehrs keine Empfängnis stattgefunden hat (WHO Laboratory Manual for the Examination of Human   Semen   and   Semen   Cervical-Mucus   Interaction,   1999).   Die   Hauptursache   einer   immunologisch   bedingten Fertilitätsstörung ist die Bildung von Antikörpern, die gegen Spermatozoen Antigene gerichtet sind.
Anti-Spermatozoen-Antikörper wirken sich in unterschiedlicher Weise auf die Befruchtungsfähigkeit der Spermatozoen aus. Die hemmende Wirkung der Anti-Spermatozoen-Antikörper auf die Beweglichkeit der Spermatozoen durch Oberflächenbindung und Agglutinationsprozesse ist gut bekannt (Zouari r et al: Fertil Steril (1993) 59, 606-12).
Das Durchdringen des Zervikalmucus durch die Spermatozoen wird durch die Anwesenheit von Anti-Spermatozoen-Antikörper im Seminalplasma und/oder im Zervikalmucus beeinträchtigt (Eggert-Kruse W et al: Hum Reprod (1993) 8, 1025-31). Anti-Spermatozoen-Antikörper beeinflussen die Fähigkeit zur Kapazitation und die Akrosomenreaktion der Spermatozoen und behindern dadurch die Interaktion der Spermatozoen mit der Eizelle. (Francavilla F etal: Front Biosci (1999): 1;4:9-25; Bohring C et al.: Hum Reprod (2001) 7:113-8).
Die Interaktion des Spermatozoons mit der Eizelle sowie die spätere Bindung an diese und das Durchdringen der Zona pellucida kann durch Anti-Spermatozoen-Antikörper verhindert werden. Auch die darauf folgende Verschmelzung des Spermatozoons mit der Eizelle kann durch die Anwesenheit von Anti-Spermatozoen-Antikörpern beeinträchtigt werden (MazumdarS etal.: Fertil Steril (1998) 70, 799-810; Kutteh WH: Hum Reprod, (1999) 14, 2426-9).
Nach Crosignani et al. (Crosignani et al.: pg et al.: Hum Reprod (1998) 13, 2025-32) ist die Schwangerschaftsquote bei Paaren mit Anti-Spermatozoen-Antikörpern auf Seiten des Mannes oder der Frau im Vergleich zu den Kontrollgruppen um 38 % vermindert. Außerdem konnte ein Einfluss auf die Einnistung des Eies in der Uterusschleimhaut und auf die frühe embryonale Entwicklung bestätigt werden. Ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Anti-Spermatozoen-Antikörpern und Fehlgeburten wird diskutiert. Die Häufigkeit von Anti-Spermatozoen-Antikörpern bei infertilen Paaren liegt bei 20 % (Lahteenmaki A etal.: Hum Reprod (1995) 10, 2824-28; NagyZP etal.: Hum Reprod (1995) 10, 1775-80).
Anti-Spermatozoen-Antikörper können sowohl bei Männern als auch bei Frauen gefunden werden (ClarkeGM etal.: Am J Reprod Immunol Microbiol (1985) 7, 143-7). Diese Antikörper können ungebunden im Ejakulat auftreten oder an die Oberfläche von Spermatozoen gebunden sein. Bei Frauen werden Anti-Spermatozoen-Antikörper in Zervikalmucus, Eileiterflüssigkeit und Follikelflüssigkeit nachgewiesen. Männer, deren Spermatozoen zu mehr als 50 % mit Anti-Spermatozoen-Antikörpern bedeckt sind, weisen eine deutlich verringerte Fertilitätsrate auf.  (Abshagen K etal.: Fertil Steril (1998) 70, 355-6).

Anwendungsgebiete
Der Spermatozoen-Antikörper-Latexagglutinationstest dient in der klinischen Praxis zur Diagnose immunologisch bedingter Infertilität bei Männern und Frauen.

Testprinzip
Durch spezifische gegen Spermatozoen-Antigene gerichtete Antikörper im Untersuchungsmaterial agglutinieren Antigen-beschichtete Latexpartikel im Verlauf von 3-4 Minuten, sofern Spermatozoen-Antikörper vorhanden sind. Der Test erfolgt auf einem mitgelieferten speziellen Objektträger, ist einfach durchführbar und als Suchtest geeignet.

Bestandteile des Kits

(ausreichend fur 50 Bestimmungen)

  1. Spermatozoen-Antigensuspension (weißer Schraubverschluss) 0,55 ml
  2. Positive Kontrolle (grüner Schraubverschluss) 0,3 ml
  3. Negative Kontrolle (roter Schraubverschluss) 0,3 ml
  4. Verdünnungspuffer (3-fach konzentriert) 30 ml
  5. Rührstäbchen 10 x
  6. Objektträger 5 x

Erforderliche Geräte und Materialien, die nicht im Kit enthalten sind

  1. Röhrchen für die Verdünnung der Proben.
  2. Mikroliterpipetten mit auswechselbaren Spitzen: 10 ul, 20 ul, 100 ul und 500 ul.
  3. Destilliertes oder deionisiertes Wasser.
  4. Bitte verwenden Sie nur kalibrierte Pipetten und Geräte.

 

Warnungen und Hinweise

  1. Dieser Testkit ist nur zur in-vitro-Diagnostik bestimmt.
  2. Pipettieren Sie niemals mit dem Mund.
  3. Bitte betrachten Sie alle Proben als potenziell infektiös, und bearbeiten Sie sie nur mit äußerster Sorgfalt.
  4. Der Umgang und die Entsorgung sollen entsprechend den nationalen Sicherheitsrichtlinien erfolgen.

Hinweise zur Vorbereitung der Testbestandteile

 

  1. Die Bestandteile dieses Kits bilden eine integrale Einheit und dürfen daher nicht mit den Bestandteilen anderer Kits gemischt werden.
  2. Bringen Sie alle Reagenzien und Proben vor Gebrauch auf Raumtemperatur.
  3. Durchmischen Sie alle Reagenzien gründlich und ohne Schaumbildung.
  4. Wenn die Testdurchführung einmal begonnen wurde, muss sie ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden.
  5. Bitte verwenden Sie für jede Probe neue Pipettenspitzen.
  6. Die optimale Labortemperatur liegt bei 20 – 22 °C.

Hinweise zu Lagerung und Haltbarkeit

  1. Lagern Sie die Reagenzien bei 2 – 8 °C.
  2. Die Reagenzien sind haltbar bis zum Ablauf des Haltbarkeitsdatums des Kits.
  3. Verschließen Sie die Fläschchen unmittelbar nach dem Gebrauch.

Probenmaterial

Seminalplasma, Serum

Probenentnahme und Vorbereitung

Serum:
Entnehmen Sie Blut durch Venenpunktion und separieren Sie das Serum nach der Gerinnung durch Zentrifugieren bei Raumtemperatur. Vermeiden Sie eine Hämolyse. Vermeiden Sie wiederholtes Einfrieren und Auftauen. Bewahren Sie die Röhrchen verschlossen auf, da die Lösungen sonst ihre Konzentration verändern können und ein Kontaminationsrisiko besteht.

Seminalplasma:
Das Ejakulat muss in Verdünnungspuffer verdünnt und zentrifugiert werden, so dass verdünntes Seminalplasma zur Bearbeitung zur Verfügung steht (vergl. Testdurchführung für Seminalplasma weiter unten).

  1. Bearbeiten Sie alle Proben mit äußerster Sorgfalt und betrachten Sie sie grundsätzlich als potenziell infektiös.
  2. Es sind keine Interferenzen mit extrinsischen Faktoren oder anderen Substanzen bekannt.
  3. Die Proben können bei verschiedenen Temperaturen für folgende Zeitspannen aufbewahrt werden:
    • Umgebungstemperatur (bis zu 30 °C): bis zu drei Tagen
    • Kühlschranktemperatur (2- 8 °C): bis zu einer Woche
    • Haushaltsgefrierschranktemperatur (-10 °C – -20 °C): bis zu einem Jahr

Vorsichtsmaßnahmen:
Untersuchungsmaterial von Patienten, wie es für Laboratoriumsuntersuchungen eingesetzt wird, ist stets als potenziell infektiös einzustufen und entsprechend zu behandeln. Proben von Risikopatienten sollten stets gekennzeichnet und unter geeigneten Sicherheitsvorkehrungen bearbeitet werden. Darüber hinaus sind die jeweils geltenden Vorschriften zur Unfallverhütung, zum Umweltschutz und zum Umgang mit Gefahrstoffen einzuhalten. Insbesondere müssen stets geeignete Schutzkleidung und Schutzhandschuhe getragen werden

ACHTUNG! Es sind keine Testsysteme erhältlich, die garantieren können, dass die Reagenzien dieses Kits absolut frei sind von Hepatitis-B-Viren, Human Immunodeficiency Virus (HIV) oder anderen Krankheitserregern. Alle menschlichen Patientenproben sind grundsätzlich als potenziell infektiös zu betrachten.

Testdurchfuhrung fur Seminalplasma

  1. Vorbereitung des Verdünnungspuffers: Verdünnen Sie den konzentrierten Verdünnungspuffer (30 ml) mit 60 ml Aqua dest. Die Verdünnung ist bei 2 – 8 °C für vier Wochen haltbar.
  2. Verdünnen Sie unmittelbar vor der Testdurchführung die Proben mit dem Verdünnungspuffer im Verhältnis 1:50 (1+49), mischen Sie diese gründlich und zentrifugieren Sie sie anschließend etwa 10 Minuten bei 1000 g.
  3. Stellen Sie mit dem Überstand eine Verdünnungsreihe im log 2 her (1:100; 1:200; 1:400; 1:800).
  4. Verwenden Sie die positive und negative Kontrolle jeweils unverdünnt.
  5. Resuspendieren Sie die Antigensuspension durch mindestens 1-minütiges intensives Durchmischen, z. B. mit Hilfe eines Vortex-Mischers.
  6. Pipettieren Sie 10 ul der Antigensuspension innerhalb des kreisförmig markierten Feldes auf den Objektträger. Pipettieren Sie anschließend 20 ul der Kontrollen und der verdünnten Untersuchungsproben (1:100; 1:200; 1:400) zu jeder Antigensuspension in die Objektträgerkreise.
  7. Vermischen Sie die Antigensuspension und die Proben bzw. Kontrollen mit Hilfe der Rührstäbchen innerhalb der jeweiligen Kreise gründlich.
  8. Bewegen Sie den Objektträger danach langsam in kreisförmiger Bewegung per Hand.
  9. Betrachten Sie den Objektträger unter weiterer Bewegung nach ca. 3-4 Minuten eingehend in Hinsicht auf eine Agglutination.

Bitte beachten Sie, dass in Seminalplasma eine Agglutination in Hinsicht auf das Vorhandensein von Anti-Spermatozoen-Antikörpern nur in Probenverdünnungen von 1:100 und mehr als positiv bewertet wird. Titrieren Sie daher beim Auftreten von positiven Reaktionen soweit, bis keine Agglutination mehr erfolgt.

Testdurchfuhrung für Serum

  1. Vorbereitung des Verdünnungspuffers: Verdünnen Sie den konzentrierten Verdünnungspuffer (30 ml) mit 60 ml Aqua dest. Die Verdünnung ist bei 2 -8 °C vier Wochen haltbar.
  2. Verdünnen Sie die Proben mit Verdünnungspuffer im Verhältnis 1:200 (z.B. 5 ul Serum + 995 ul Verdünnungspuffer).
  3. Stellen Sie eine Verdünnungsreihe im Verhältnis 1:2 her- 1:400, 1:800, 1:1600.
  4. Verwenden Sie die positive und die negative Kontrolle jeweils unverdünnt.
  5. Resuspendieren Sie die Antigensuspension durch mindestens 1-minütiges intensives Durchmischen, z. B. mit Hilfe eines Vortex-Mischers.
  6. Pipettieren Sie 10 ul der Antigensuspension innerhalb des kreisförmig markierten Feldes auf den Objektträger. Pipettieren Sie anschließend 20 ul der Kontrollen und der verdünnten Untersuchungsproben (1:200; 1:400; 1:800; 1:1600).
  7. Vermischen Sie die Antigensuspension und die Proben bzw. Kontrollen mit Hilfe der Rührstäbchen innerhalb der jeweiligen Kreise gründlich.
  8. Bewegen Sie den Objektträger danach langsam in kreisförmiger Bewegung per Hand.
  9. Betrachten Sie den Objektträger unter weiterer Bewegung nach ca. 3-4 Minuten eingehend in Hinsicht auf eine Agglutination.

Bitte beachten Sie, dass in Serum eine Agglutination in Hinsicht auf das Vorhandensein von Anti-Spermatozoen-Antikörpern nur in Probenverdünnungen von 1:200 und mehr als positiv bewertet wird. Titrieren Sie daher beim Auftreten von positiven Reaktionen solange, bis keine Agglutination mehr erfolgt.


Bewertung der Ergebnisse


Die Auswertung erfolgt visuell nach 3-4 Minuten und sollte nach insgesamt 7 Minuten abgeschlossen sein, da sonst durch Eintrocknung Artefakte entstehen können.

  1. Positive Reaktion: Eine klar sichtbare Agglutination des Reaktionsgemisches nach 3-4 Minuten,
    gekennzeichnet durch feinkörnige oder grobe Granulation der Suspension. Wegen möglicher unspezifischer Reaktionen ist erst eine Agglutination mit der ersten Verdünnungsstufe (1:100 bei Seminalplasma bzw. 1:200 bei Serum) und höher verdünnten Proben als positiv zu werten!
  • Für Serum ist eine positive Reaktion der 1:200-Verdünnung äquivalent zu 60 Einheiten im ELISA (Bestellnummer: BS-10-20).
  • Negative Reaktion: Das Ergebnis wird als negativ bewertet, wenn keine eindeutige Agglutination erkennbar ist. Das Reaktionsgemisch erscheint homogen und milchig.
  • Da Antikörpertiter individuellen Schwankungen unterliegen, hat eine Einzelbestimmung nur beschränkten Aussagewert. Der Test sollte daher mindestens drei Mal innerhalb von 8-12 Wochen wiederholt werden, bevor eine immunologische Subfertilität angenommen wird.

    Beschränkungen des Testes
    Bei Temperaturen, die höher als 30 °C liegen, sollten die Proben gekühlt oder gefroren transportiert werden. –   Schwer hämolytische oder lipämische Seren oder Seren von Patienten mit Leberkrankheiten sollten nicht verwendet werden. Auch durch andere Erkrankungen wie etwa poly- oder monoklonale Gammapathien, Autoimmunerkrankungen oder durch einen veränderten Immunstatus können die Ergebnisse beeinträchtigt werden.

    Qualitätssicherung und Vorkommnisse
    Sollten Sie den Eindruck eines Qualitätsmangels haben oder unklare oder ihrerseits falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse erhalten, bitten wir Sie, die betreffende Patientenprobe zurückzustellen und für einen Abruf für uns bereitzuhalten.
    Bitte informieren Sie uns umgehend. Sie helfen uns dadurch die Sicherheit der Produkte und damit die Qualität zu gewährleisten. 

     

    Symbolerklaerungstabelle

     

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    Guenter Keul GmbH
    Günter Keul GmbH
    Von-Langen-Weg 10
    D-48565 Steinfurt
    Tel.: 02551/2097  Fax.: 02551/80883
    Web: www.keul.de